Sawyers & Carinas WG

Re: Sawyers & Carinas WG

Ich verkniff mir die Bemerkung, dass er das sicher nicht so einfach vergessen könnte. Ich war mir nicht einmal sicher, ob er das jemals vergessen könnte. Das zu denken, war beängstigend. Zu wissen, wie viel das mit Sawyer machen konnte, war auch beängstigend. Es erklärte zumindest irgendwie, warum er sich auf diese Adelaide-Sache eingelassen hatte. Ich wäre schon raus gewesen, als sie die Sache mit der Ehe verkündet hatte und das hatte ihn ja auch nicht aus der Bahn geworfen oder irgendwas. Und letztlich war es eh nicht Rückgängig zu machen, dass er mir nichts erzählt hatte. Dafür wusste ich es ja jetzt, auch wenn es jetzt schon viel zu spät war.
Ich strich Sawyer immer noch über seine Arme, seinen Rücken und hier und da mal kurz durch seine Haare. Ich wollte ihn meine Nähe spüren lassen und ich wollte mich auch seiner Nähe versichern. Sie beruhigte mich irgendwie doch ein wenig. Dass die Schwester von dem Kerl aufgetaucht war, war tatsächlich nicht richtig, aber ich hatte das Gefühl, jetzt in diesem Moment wäre es vielleicht nicht angebracht ihm zu sagen, dass er das Geheimnis nicht ewig mit sich herum tragen konnte. Unmöglich! Aber erst einmal musste er etwas herunter kommen, sonst würde ich ihn am Ende nur vor den Kopf stoßen. "Deinen Kummer im Alkohol zu ertrinken ist nicht richtig. Das bringt dir nur dauerhafte Schäden.", sagte ich dann aber zumindest dazu. Genauso wenig wie mit einer Frau zu schlafen, nur um nicht darüber nachzudenken, aber davon wusste ich ja kaum etwas, also sagte ich dazu nichts. Zumal die Sache mit Adelaide ja auch vorbei war, soweit ich wusste. Hoffentlich auch dauerhauft und er würde nicht nach Tamis Abfuhr wieder zu ihr gehen. Mir fiel es auch sehr schwer, Sawyer so zu sehen. So in sich zusammen gesunken. Ich würde ihm so gern irgendwie helfen, Lasten abnehmen. "Warum kommst du nicht mit zu mir?", schlug ich dann vor. "In meinem Bett ist genug Platz für uns beide und dann hast du mal einen Tapetenwechsel. Ich mache dir Platz in meinem Schrank für deine Sachen und dann kannst du so lange dort bleiben, wie du willst." Bevor er hier noch verrückt wurde. Ich hatte diesen Riley nicht einmal verbluten sehen, aber die bloße Vorstellung löste schon ein Unwohlsein in mir aus. "Und dann wischen wir mal dein Zimmer durch, so komplett auf Muggelart. Vielleicht hilft das ja. Wir könnten auch die Möbel umstellen, dann wirkt alles gleich nochmal anders. Eine neue Tapete könnten wir auch anbringen, oder streichen, wie auch immer." Ich hob leicht die Schultern. Ich fühlte mich jedenfalls nicht wohl dabei, wenn Sawyer weiter mit seinen Gedanken allein war und wenn er etwas runer gekommen war, würde ich nochmal mit ihm sprechen, ob er nicht doch etwas sagen wollte. In der Zwischenzeit würde ich mich darüber informieren, wie seine Chancen waren, dabei gut weg zu kommen, wenn er es doch gestand. Ana arbeitete doch in dem Bereich. Vielleicht könnte ich sie unter Vorwand mal danach fragen.

   
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Re: Sawyers & Carinas WG

Ich empfand schon etwas Trost bei Pearls Berührungen die so behutsam waren. Es war natürlich etwas ganz anderes als wenn ich beispielsweise bei Adelaide gewesen war. Ich hatte da meine Taten besser ausblenden können. Bei Tamara hatte ich sie besser annehmen können. Bei Pearl hatte ich immer noch Angst, dass sie etwas sagen würde, was ich nicht hören wollte. Ich verkniff die Lippen, als sie das mit dem Alkohol sagte. "Ich weiß das...", sagte ich dann aber doch etwas trotzig. Aber das Wissen allein hielt mich dennoch nicht davon ab. Ich erinnerte mich noch daran, als ich Pearl Frühstück gebracht und in meinen Becher noch extra Schuss reingetan hatte. Ich wusste, dass mich das mehr beunruhigen sollte, aber es tat in dem Moment eben gut. Ich runzelte jetzt leicht die Stirn, als sie vorschlug, dass ich bei ihr für mit wohnen könnte. Einen Augenblick kam mir in den Sinn, dass sie mir das vorschlug um mich im Auge behalten zu können. Aber zumindest der letzte Teil ihrer Worte gefiel mir. "Wischen und Umräumen klingt doch ganz gut.", murmelte ich und mein Blick flog wieder automatisch zu dem Punkt an welchem Riley gestorben war. "Ansonsten...auch wenn das ein schönes Angebot ist, aber ich denke ich bleibe besser hier. Ich...ich denke ich will Carina damit nicht ganz alleine lassen.", fügte ich leise hinzu. Auch, wenn wir nicht darüber sprechen würden, würde sie wissen, dass ich zumindest da sein würde. Ich atmete tief durch und richtete mich wieder ein wenig auf. "Du sagst niemandem etwas davon, oder?", fragte ich dann und sah meine kleine Schwester aufmerksam an. Ich dachte da primär an unsere Familie. Das wollte ich wirklich kein bisschen. Ich wollte nicht, dass Alex oder Flore es wussten und auch nicht Ana. Schon gar nicht unsere Eltern. Niemand sollte davon erfahren. Pearl wusste es jetzt eben und auch wenn sich das ein bisschen besser anfühlte, vergrößerte sich jetzt die Menge an Menschen die davon wusste und das behagte mir nicht so...

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Re: Sawyers & Carinas WG

Ich wollte ihn nicht verstimmen und sicher wusste er das auch, aber offenbar war es ihm ja gleichgültig. Ich wollte nicht, dass er seinen Schmerz darin ertrank. Das war nicht einmal als Vorwurf gemeint. Ich machte mir nur Sorgen. Jetzt noch mehr. Wenn er auch noch zu solchen Mitteln griff, um klar zu kommen, kam er ganz offensichtlich nicht klar. Ich nickte kurz. "Dann musst du mir nur verraten, wo ihr das Zeug zum Saubermachen versteckt.", erwiderte ich und stand vom Boden auf. Ich reichte Sawyer eine Hand, um ihm auf die Beine zu helfen, auch wenn mich das immer etwas taumeln ließ und er ohne mich vermutlich viel besser hochgekommen wäre. Dass er nicht mit zu mir wollte, nahm mich schon etwas mit, aber jetzt ging es ja auch nicht darum, was ich wollte, sondern was er wollte. "Nagut. Aber wenn du doch mal eine Nacht hier raus willst, kannst du immer vorbei kommen!", sagte ich dann noch, damit er bescheid wusste. Ich war eh selten weg. Maximal bei den Zwillingen. Die beiden kamen auch nur sehr selten zu mir, weil ich nur ein Zimmer zur Verfügung hatte und die beiden eine ganze Wohnung, was allemal praktischer war. Also wäre ich meist da und wenn dann allein und könnte Sawyer durchaus gut in Empfang nehmen. Ich schüttelte sofort den Kopf. "Nein, natürlich nicht!", versprach ich ihm. Ich hatte Minnies Geheimnis doch auch nie jemandem verraten. Auch wenn ich manchmal eine lose Zunge hatte und mir viel über die Lippen rutschte, aber so etwas würde mir nicht einfach leichtfertig über die Lippen kommen. Ich würde es vermutlich nicht einmal laut aussprechen können, wenn ich wollte, weil mein Gehirn das immer noch als absolute Unmöglichkeit ansah. Jetzt hätte ich Sawyer doch irgendwie gern von Tamis Schwangerschaft erzählt. Ich wollte nicht, dass ihn das auch noch kalt erwischte. Aber das stand mir nicht zu und ich hatte es Tami versprochen, also sagte ich nichts.

   
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Re: Sawyers & Carinas WG

Ich saß auf dem Sofa im Wohnzimmer und blätterte durch ein Buch für Musik, das ich mir zugelegt hatte. Darin wurden sehr ausführliche Tipps gegeben, wie man am besten Lieder schreiben konnte. Vom Text bis hin zur Melodie. Da mich sonst nicht viel ablenkte und Singen mir immer schon geholfen hatte, um mich besser zu fühlen, also versuchte ich mich jetzt mehr darauf zu konzentrieren. Auch wenn Tamara immer noch weniger bei den Proben erschien, ich nicht immer in Höchstform war und Lilith auch zu schwächeln schien. Vielleicht war die Sache mit der Band doch keine so gute Idee.
Ich hatte mich auch wieder an Castings versucht, aber bisher war nur ein Auftritt in einer Bar rumgekommen, bei der mir ohnehin kaum jemand richtig zugehört hatte und auch ehrlicherweise nicht sehr viele Leute anwesend gewesen waren. Aber zumindest hatte ich damit etwas Geld verdient. Ich aß auch wieder mehr. Ich verdrängte die meiste Zeit die Gedanken an Riley lediglich, auch wenn ich immer noch oft sein Gesicht in Menschen sah, die nicht er waren. Ich fing auch schon an, Paranoia wegen Kinsey zu schieben und ich hegte nicht selten den Gedanken, das Versprechen mit Sawyer zu brechen und nicht doch jemandem davon zu erzählen. Wir redeten darüber immerhin auch nicht, auch wenn wir jetzt zumindest wieder mehr miteinander sprachen.
Max würde bald ausziehen, also wurde ein Zimmer frei. Im Gegenzug dazu kam Killian aber bald zurück. Ich hatte noch keine weitere Bleibe gefunden, aber er hatte gesagt, ich könnte sonst auch erst einmal weiter in der WG bleiben. Dann würde ich eben auf einer Madratze auf dem Boden schlafen oder so. Das würde schon in Ordnung gehen. Ich verbrachte ohnehin so wenig Zeit wie möglich hier drinnen. Aber heute war das Wetter schlecht. Es regnete die ganze Zeit, da machte es sich echt nicht gut, mit einem Buch draußen im Park zu sitzen, also hatte ich mich doch hier drinnen ins Wohnzimmer gesetzt.

 
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Re: Sawyers & Carinas WG

Ich vernachlässigte mein Studium total. Ich wusste es genau, ich würde keine einzige Klausur bestehen und konnte mich aktuell nicht einmal ganz aufs Schreiben einlassen. Hausarbeiten waren sonst das Leichteste für mich. Aber gerade ging gar nichts. Wenn ich nicht arbeiten musste, verbrachte ich die meiste Zeit in meinem Zimmer, meistens auch noch in meinem Bett. Nicht selten eine Flasche neben mir stehen. Und weil ich neulich auch noch dezent alkoholisiert meine Arbeit angetreten hatte, hatte ich eine riesige Mahnung bekommen. Dabei sollten sie zu schätzen wissen, dass ich überhaupt aufgetaucht war, ich hatte die Schicht nämlich total vergessen. Was der einzige Grund war, weshalb ich auch angetrunken gekommen war. Tagsüber hielt ich mich meistens noch davon ab, aber Abends war es eben schwierig. Es hatte nichts gebracht die Möbel zu verrücken. Ich konnte den Punkt nahe der Tür wo Riley gestorben war immer noch bestens erkennen. Ich hatte Pearl nicht noch einmal besucht, auch wenn es mich interessierte wie ihre weiteren Treffen verlaufen waren, mit diesem Kerl. Graham. Aber ich befürchtete, sie würde mich gleich durchschauen. Ich hatte keine Ahnung warum es gerade jetzt schlimmer wurde. Gut, eigentlich hatte ich schon eine Ahnung. Es war der Druck, dass ich womöglich Vater werden würde. Die Worte von Pearl hatten nur zeitweilig geholfen. Es machte mir unglaubliche Angst in meiner jetzigen Verfassung eine so große Verantwortung zu haben. Noch dämlicher, dass ich es gleich noch verschlimmerte. Ab und an hatte ich noch ganz nette Gespräche mit Carina. Max würde bald ausziehen, was mich mehr mitnahm als ich dachte. Wir waren nicht unbdeingt befreundet, aber er gehörte irgendwie dazu. Er war eine sichere Konstante.
Heute hatte ich noch kaum etwas getrunken. Nur ein bisschen etwas in meinen Kaffee geschüttet. Zum Munter werden. Trotz des Regenwetters draußen. Ich trug sogar eine richtige Hose und ein frisches Shirt, was die letzten Tage eher nicht der Fall gewesen war. Ich wusste nicht ganz was ich mit mir anfangen sollte, weshalb ich ins Wohnzimmer ging und Carina dort sitzen sah. Mit einem leichten Grinsen setzte ich mich neben sie. Ich betrachtete den Titel ihres Buches. "Was hälst du von learning by doing? Singst du mir was vor?"

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Re: Sawyers & Carinas WG

Ich blickte von dem Buch auf, als Sawyer den Raum betrat und warf ihm ein kurzes Lächeln zu, ehe ich den Blick wieder auf mein Buch richtete. Allerdings setzte er sich dann auch schon neben mich. Nagut, so viel Platz zum Sitzen war hier dann auch wieder nicht, als dass er großartig eine andere Wahl gehabt hätte. Aber er sah nicht so aus, als hätte er etwas zum Lesen dabei und ich könnte mich wohl auch nicht mehr richtig konzentrieren, wenn er neben mir saß, also schloss ich mein Buch jetzt.
Ich schmunzelte leicht über seine Bemerkung. "Klar. Gern. Sobald du mir eins von deinen Gedichten zeigst.", merkte ich an und war mir sicher genug, dass er das nicht machen würde, um dieses ausgleichende Angebot vorzuschlagen. Er hatte mal was davon erwähnt, als wir Essen waren. Ich zweifelte zwar nicht an meinen Fähigkeiten, aber es war doch immer ein Bisschen seltsam, einer einzelnen Person etwas vorzusingen. Auch wenn meine Gitarre in dem Zimmer meines Bruders stand und ich dann zumindest meinen Gesang damit begleiten könnte. Aber nein. Ich ging auch immer sicher, dass ich einen Zauber über das Zimmer legte, damit man mich nicht nach außen hin hörte, wenn ich übte. Mir war das aus irgendeinem Grund unangenehm. Mir fiel es auch bedeutend leichter, vor Leuten zu singen, die ich nicht kannte, als vor denen, die ich kannte. "Ich lasse dir aber eine Konzertkarte für mein erstes Konzert zukommen, sollte das jemals etwas werden.", sagte ich scherzend. Wobei ich das wohl tatsächlich machen würde, würde ich mal irgendwann groß rauskommen. Aktuell war das nur Träumerei.
Ich legte das Buch nun entgültig bei Seite, zog ein Bein auf das Sofa, sodass ich halb im Schneidersitz saß, nur dass mein anderes Bein noch an der Sofakante herunterbaumelte und drehte meinen Kopf in Richtung Sawyer, sodass ich ihn ansehen konnte. Er hatte zwar ein leichtes Grinsen auf den Lippen, aber ich war mir sicher, dass es in seinem Inneren ganz anders aussah. Wir hatten neulich erst darüber gesprochen, dass es uns beiden schwer fiel.

 
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Re: Sawyers & Carinas WG

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Re: Sawyers & Carinas WG

Wie ich es erwartet hatte, stand er nicht auf, um mir seine Gedichte zu bringen. Das war vermutlich auch besser so. Ich nickte schmunzelnd, als er nach der ersten Reihe verlangte. Na mal sehen, ob das etwas werden würde. Ich würde jedenfalls weiterhin darauf hinarbeiten.
Ich hatte wirklich nicht bemerkt, dass mein Blick so sehr auf Sawyer gelegen hatte. Ich hatte ihn tatsächlich sehr eingehend gemustert, aber so richtig realisiert hatte ich es dennoch nicht, bis er mich jetzt darauf ansprach. Seine belustigte Art, kaufte ich ihm aber nicht so ganz ab. Ich überlegte hin und her, ob ich etwas sagen sollte, aber ganz offensichtlich wollte er ja nicht darüber reden, also versuchte ich es ihm gleichzutun und meine eigentlichen Emotionen mit einem belustigten Ausdruck zu überspielen. Ich hatte mal lange genug gelesen, wenn man eine gewisse Zeit lächelte, glaubte das Gehirn von selbst, dass man glücklich war. Also konnte es wohl zumindest nicht schaden, mir das vorzuspielen.
Ich lehnte mich jetzt ein Stück nach vorn und stämmte mein Gesicht jetzt auf meine Arme, sodass ich Sawyer noch ein Stück näher kam. Ich legte meinen Kopf schief und verengte leicht meine Augen, blickte ihn jetzt allerdings erst recht durchdringend an. "Was? Fühlst du dich unwohl, wenn ich dich anstarre?", fragte ich ihn dann mit einer Unschuldmiene, legte es jetzt aber doch ein wenig darauf an. Das war irgendwie so ein Ding, das ich oft mit meinen Geschwistern machte. Dass ich jemanden ansah und es nicht einmal richtig bemerkte, passierte mir nämlich nicht zum ersten Mal. Die starrte ich aber noch wesentlich eingehender an und legte es meist auch darauf an, ihnen damit auf die Nerven zu fallen. Gerade Camille konnte man damit sehr gut ärgern.

 
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Re: Sawyers & Carinas WG

Ich sollte vielleicht nochmal in meinen Kalender gucken, wann Tamara den Termin hatte mit dem Vaterschaftstest. Hatte ich mir das überhaupt eingetragen? Ich hatte gar keine Ahnung mehr welchen Tag wir überhaupt hatten. Vielleicht sollte ich auch nochmal bei ihr vorbeisehen. Fragen, wie es ihr ging. Ob sie schon kotzen musste. Gehörte das nicht bei einer Schwangerschaft dazu? Aber um ehrlich zu sein war das nur wieder belastend. Sie zu sehen und zu wissen, dass das nichts mehr zwischen uns werden wird. Ich wusste, dass ich mich total im Selbstmitleid suhlte. Aber mir fehlte gerade einfach die Kraft mich meinen Problemen richtig zu stellen und sie aus der Welt zu schaffen. 
Aus den Augenwinkeln sah ich jetzt, wie Carina sich nach vorne lehnte, sich richtig in Position brachte und mich noch intensiver anstarrte. Ich drehte den Kopf in ihre Richtung und verengte meine Augen ebenfalls. "Ja. Zutiefst.", gab ich theatralisch zurück und setzte mich jetzt ebenfalls anders hin um sie besser ansehen zu können. Ich mochte langen Blickkontakt nicht sehr gern. Aber das hier konnte vielleicht doch ganz schön spaßig werden. Mal sehen. "Wird das jetzt so ein Blickduell?", fragte ich mit einem schiefen Grinsen. Der Gewinner bekommt einen Drink ausgegeben! Das würde mir jetzt gefallen...

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Re: Sawyers & Carinas WG

Sawyer drehte sich ebenfalls zu mir und so richtig zu stören schien es ihn auch nicht, dass ich ihn weiterhin anblickte. Diesmal auch bewusster. Jetzt erwiderte er meinen Blick allerdings. Ich setzte mich wieder ein wenig aufrechter hin und schmunzelte dann leicht. "Das kommt ganz darauf an...", erwiderte ich. "Gibt es etwas zu gewinnen?" Ich war mir nicht sicher, ob ich überhaupt gut in Blickduellen war. Ich konnte jedenfalls Leute gut ansehen, aber ich schaffte es nicht sehr oft, ihnen lange in die Augen zu sehen. Es war auch sehr irritieren. Sobald ich genauer hinsah, konnte ich mich nicht mehr entscheiden, in welches Auge ich sehen sollte, weil man aus irgendeinem Grund ja nicht in beide sehen konnte und das strengte mich so sehr an, dass ich den Blick dann meist abwandte und versuchte, mich auf etwas anderes zu konzentrieren. "Was sind die Regeln? Darf man blinzeln?", fragte ich Sawyer dann. Im nicht-Blinzeln war ich nämlich gar nicht gut. Meine Augen fühlten sich viel zu schnell trocken an und dann musste ich blinzeln. "Ist Lachen tabu oder erlaubt? Oder geht es nur darum, wer es länger aushält, den anderen anzusehen?" Ich musste ja wissen, wo das Ende war. Ich konnte auch nie jemanden ansehen und nicht lachen, wenn ich nicht lachen durfte. So eine Aufgabe brachte mich schon automatisch zum Grinsen. Aber Sawyer nur anzusehen, würde sicher keine Schwierigkeit darstellen und wenn ich dabei noch was gewinnen könnte, wieso nicht? Viel zu tun hatte ich ja sowieso nicht. Das Buch lag jetzt auf dem Tisch und ich ich könnte meine Gedanken auch mit Sawyers Anblick ablenken. Seine Haare zum Beispiel, die immer etwas Chaotisches an sich hatten, aber irgendwie ein hübsches Chaos darstellten. Der Gedanke an Haare, ließ mich automatisch zu meinen eigenen greifen. Ich trug sie in einem Zopf zurückgebunden, wie ich es meist tat, weil sie mittlerweile unfassbar lang waren und oft nur um Weg hangen. Ich ließ die Spitzen durch meine Finger gleiten. Ich musste sie dringend mal wieder schneiden lassen.

 
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