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Re: Pearls WG-Zimmer
von Pearl am 11.04.2020 13:33Ich seufzte leise. Dass ihm zu allem Überfluss auch noch die Erinnerungen fehlten, machte es nicht einfacher. "Vielleicht ist es besser, dass du dich daran nicht erinnern kannst. Das war echt kein schöner Moment.", erwiderte ich und rümpfte leicht die Nase. Ich kam immer noch nicht darüber hinweg, dass die beiden Schlangen sowas gemacht hatten. Ich hoffte, das Karma würde sie gerecht bestrafen. Den ich war leider keine Rächerin, auch wenn ich es manchmal gern wäre.
Ich nickte leicht. "Ab jetzt lasse ich dich immer erst ausreden.", versprach ich ihm. Es war eine seltsame Situation gewesen, weil ich geglaubt hatte, das Gespräch schon gesucht zu haben. Vor Ort, als er mit Adelaide beschäftigt war und mich abgeblockt hatte und sehr unhöflich gewesen war. Ich war so geschockt gewesen, dass ich gar nicht weiter darüber nachgedacht hatte, dass sowohl Alex Verhalten, als auch Sawyers Verhalten eigentlich sehr untypisch war. Im Nachhinein kam ich mir sehr dämlich vor.
"Ich mach das.", sagte ich schnell. "Ich schreib Alex, was passiert ist und du hast mit Tami deine romantische Wiedervereinigung.", sagte ich und klatschte mir aufgeregt in die Hände. Minnie traf sich jetzt mit Ethan, aber der war verlobt, also gab es vielleicht doch noch Hoffnung für meine Brüder, mit meinen besten Freundinnen zu enden. Ich kritzelte ihm rasch Tamis Adresse auf einen Zettel, damit er sie nicht vergaß und scheuchte ihn dann schon fast aus der Wohnung. Ich drückte innerlich meine Daumen, dass das tatsächlich so romantisch wurde, wie ich es mir vorstellte. Ich würde morgen in jedem Fall bei Tami und Minnie vorbei sehen und mich vergewissern, dass die Stimmung der beiden wieder gehoben war. Jetzt setzte ich mich aber erst einmal an Alex Brief. Meine Hand tat am Ende richtig weh, weil ich so schnell geschrieben hatte, um ihm die Nachricht so schnell wie möglich zukommen zu lassen.
[frei]
Don't want to hurt them, but this is who I am. Chasing ambitions, making my own mistakes. I'm running, from this mental cage I'm put in. I'm running, to leave this state of mind. I'm running, I feel my body is chasing for something. My dreams can wake up too.
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Re: Pearls WG-Zimmer
von Pearl am 11.04.2020 00:03Ich hinterfragte Sawyers Worte nicht einmal. Ich glaubte ihm schon sofort, als er nur seinen ersten Satz sagte und meine Züge entspannten sich merklich. Sie hatten keine Wette am laufen. Liebestränke? Jetzt wurde ich doch wieder ein wenig sauer, aber diesmal nicht auf meine Brüder, sondern auf diese beiden Mädchen. Was sollten diese Spielchen? Aber ich ließ Sawyer ausreden. Brina hatte Minnies Geheimnis verraten? Das erleichterte mich noch mehr. Also es erleichterte mich nicht wirklich, es machte mich primär noch wütender, aber es erleichterte mich, dass es nicht Alex gewesen war. Alex dachte, Minnie war mit jemand anderem weg? Ich konnte nur noch fassungslos den Kopf schütteln. Ich atmete einmal tief durch, als Sawyer geendet hatte. Meine Uhr hatte ich immer noch in meiner Hand, aber auf die Zeit achtete ich schon gar nicht mehr.
"Okay... Du bekommst mehr als zwei Minuten, weil ich die restlichen eineinhalb Minuten, die dir verbleiben jetzt dazu nutzen werde, dich zu umarmen.", sagte ich dann und tat dann genau das. Ich war so erleichtert, dass die beiden nicht wirklich so schlimme Dinge getan hatten und jetzt war ich auch fast schon sauer auf mich selbst, weil ich das nicht in Betracht gezogen hatte. Aber wer kam denn schon auf einen Liebestrank? Ich meine... Neben mir natürlich. Wann hatten die beiden das überhaupt gemacht? Okay sie waren eine ganze Weile weg gewesen. Daran hatte ich aber kaum mehr gedacht, weil ich da mit dem Puppenbasteln mit Leif beschäftigt war und mich nur leise für Tami und Minnie gefreut hatte. "Diese zwei... Hühner.", schmipfte ich dann leise, ließ Sawyer aber immer noch nicht wieder los. Zugegeben, in Beleidigungen war ich nicht wirklich gut. "Das hat so viel kaputt gemacht. Gerade bei Minnie hat es viel kaputt gemacht. Ihr geht es ja so schon nicht gut." Ich seufzte leise. "Das war so rücksichtslos." Ich ließ Sawyer wieder los und blickte ihn entschuldigend an. "Tut mir leid, dass ich an euch gezweifelt habe. Das war dumm von mir.", sagte ich leise und schüttelte den Kopf. Das war wirklich dumm. Ich kannte die beiden so lange schon... Ich hätte es besser wissen müssen. Oder mit ihnen reden sollen, als sie vor meiner Tür standen. Das alles hätte man so viel früher klären können.
"Weiß Alex schon bescheid? Weiß es Tami?" Ich wusste nicht, ob Minnie schon wieder da war, aber wenn hätte Tami es ihr sicher auch erzählt. Sofern sie es wusste. Aber Alex sollte es auch wissen und ich sollte ihm auf seinen Brief antworten. Das könnte ich direkt vereinen, wenn Sawyer ihm noch nicht geschrieben hatte.
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Re: Pearls WG-Zimmer
von Pearl am 10.04.2020 21:40Ich hatte mich die letzten Tage kaum auf die Uni konzentrieren können. Ich war so oft es ging bei Tami und Minnie Zuhause. Dass Alex ihr Geheimnis in der Schule herumerzählt hatte oder zumindest irgendjemand anderem verraten hatte, enttäuschte mich nur noch mehr und es machte mich wütend. Minnie so leiden zu sehen, war absolut niederschmetternd. Das hatte sie nicht verdient. Sie hatte schon so viel durchgemacht und jetzt war ihr nicht einmal mehr der Rest an Normalität geblieben. Ich ärgerte mich auch darüber, dass ich das durch das Flaschendrehen noch gefördert hatte und wie sehr ich mich in den beiden generell getäuscht hatte. Ich war so von Wut geleitet, dass ich nicht einmal mehr rational darüber nachdachte. Ein Teil von mir vermisste die beiden auch, vor allem Sawyer, mit dem ich sonst immer noch mehr Zeit verbrachte, als mit Alex, aber dann erinnerte ich mich wieder daran, was passiert war und dann wollte ich die beiden am liebsten aus meinem Stammbaum verbannen.
Ich war heute schon sehr sehr früh ins Bett gegangen. Minnie war weg, das hatte Tami mir erzählt und ich hoffte sehr, sie würde nur bei Ethan sein. Der gab ihr wenigstens noch ein Bisschen Halt, lenkte sie mehr ab. Ich konnte mich aber dennoch nicht einmal mehr auf meine Bücher konzentrieren, also versuchte ich nur zu schlafen. Aber dann klingelte es an der Tür und einen Moment später hörte ich Sawyers Stimme, der meinen Namen brüllte. So laut, dass ich es sogar bis in mein Zimmer hörte. Wobei die Wände auch sehr dünn waren. Ich wollte ihn erst ignorieren, aber jeder hier würde das noch mitbekommen und jetzt hatte er schon meinen Namen genannt, dann wüssten sie auch gleich noch, wer für den Lärm verantwortlich war. Seufzend stand ich aus dem Bett auf und richtete meinen Pyjama, den ich heute tatsächlich schon den gesamten Tag trug. Ich schlüpfte in meine Pantoffeln und lief dann rasch zur Tür. Eine meiner Mitbewohnerin stand stirnrunzelnd im Flur der Wohnung und hatte schon ihren Zauberstab gezückt. "Schon okay. Ist nur mein Bruder.", sagte ich zu ihr, woraufhin sie sich wieder ein wenig beruhigter zurück zog. Dann riss ich die Wohnungstür auf und blickte Sawyer wütend entgegen. "WAS ZUR HÖLLE SOLL DAS?", brüllte ich ihm jetzt entgegen und war schon drauf und dran ihm wieder eine Ansage zu machen, dass er verschwinden sollte, als gegenüber eine der anderen Wohnungstüren aufging. Ich wollte nicht, dass das gesamte Wohnheim unseren Streit mitbekam und ich wollte auch nicht, dass sich jemand wegen des Lärms über mich beschwerte, also schnaubte ich leise und zog Sawyer dann kurzerhand in die Wohnung, um die Tür hinter ihm zu schließen. Dann lief ich voran in mein Zimmer. Ich setzte mich diesmal allerdings nicht auf mein Bett, sondern blickte Sawyer nur mit versteinertem Blick an. Ich nahm meine Armbanduhr von meinem Nachtschrank und blickte dann darauf. "Schön... Ich geb dir zwei Minuten Redezeit. Danach gehst du wieder.", sagte ich und sah dann auf. "Die Zeit läuft."
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Re: Pearls WG-Zimmer
von Pearl am 12.03.2020 17:19Ich nickte zustimmend. "Du hast vermutlich recht! Ich will ja wirklich nicht gemein sein und ich gönne ihr jegliches Glück und all das, aber unter diesen Umständen wünsche ich mir wirklich, dass sie so jemanden nicht findet.", erwiderte ich und verzog leicht das Gesicht. Ich würde es nicht aushalten, jedes Mal, wenn wir Zuhause wären, ständig mit klugen Sprüchen und Korrekturen vollgeredet zu werden.
Na zumindest war es ihm nicht unangenehm, dass eine meiner besten Freundinnen mal verknallt ihn ihn gewesen ist. Ich hob leicht meine Schultern und schmunzelte dann. "Vermutlich. Ihr strengt euch alle aber auch wirklich nicht sehr an.", merkte ich an. Minnie und Tami sahen einander unfassbar ähnlich, ja, aber manchmal erkannte ich sogar schon von Weitem, wer wer ist. Die beiden hatten einfach diese kleinen, aber feinen Unterschiede. Auch in der Art wie sie sich bewegten, Gestikulierten und all das.
Ich hatte keine Ahnung, ob es das besser oder schlechter machte. Ich hatte das Gefühl, ich würde einfach nur unfassbar schlecht sein und dann wäre es auch egal, ob das mit meiner großen Liebe oder irgendjemandem sonst stattfand. Ich hatte es satt so unerfahren zu sein. Ich wollte nicht immer rot anlaufen, wenn das Thema aufkam oder sagen müssen, dass ich keine Ahnung davon hatte. Es war bescheuert. Ich hatte so viele Hemmungen und ich wünschte, das wäre nicht der Fall, aber letztlich würde ich vermutlich sowieso warten. Es war aber definitiv etwas, das ich noch tun wollte, also fand ich den Punkt auf der To-Do-Liste eigentlich nicht falsch.
Sawyer und ich redeten noch ein Weilchen über dies, das und jenes, während wie langsam die Bäckertüte und die Kaffeebecher leerten. Irgendwann verabschiedete er sich wieder und ich setzte mich mit der angefangenen To-Do-Liste an meinen Schreibtisch. Vielleicht würde ich ja noch ein paar Sachen finden, die darauf passten. Irgendwas das ich schon seit Ewigkeiten mal tun wollte.
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Re: Pearls WG-Zimmer
von Pearl am 12.03.2020 15:08Ich lachte leise. Recht hatte er. Sie konnte das echt gut. Dieses ganze Klugscheißen und sowas. Es war manchmal unfassbar nervig. "Meinst du ihr späterer Freund wird schlimmer als das? Oder vielleicht redet er auch überhaupt nicht, weil sie ihn sonst ständig korrigieren würde.", mutmaßte ich. Ich war jedenfalls sehr gespannt, mit welchem Kerl sie irgendwann einmal ankommen würde.
Mir fiel erst so richtig auf, dass ich mich verplappert hatte, als Sawyer nachhakte. Ich biss mir leicht auf die Unterlippe. Ich hatte es damals eigentlich immer ziemlich süß gefunden. Ich hatte mir immer ausgemalt, wie es wäre, würden Tami und Sawyer heiraten, weil Tami und Minnie dann auch offiziell ein Teil meiner Familie waren und da hätte ich mich echt nicht quer gestellt. Ich verdrehte leicht die Augen, als Sawyer fragte, welche der beiden es war. "Natürlich, das gefällt deinem Ego.", erwiderte ich und schüttelte leicht den Kopf. "Nicht dass das eine Rolle spielt, weil du die beiden sowieso nicht auseinander halten könntest, aber es war Tami.", erwiderte ich und hoffte, dass sie mir nicht böse nehmen würde, dass ich das Sawyer gesagt hatte. Aber soweit ich wusste, war das sowieso nicht mehr der Fall. Also sollte das nicht das Problem sein. Hoffentlich. Zumal er sie wie gesagt nicht auseinander halten könnte, da war ich mir sicher. Wobei es so schwer gar nicht war, wenn man die Zwillinge kannte. Es gab doch gewisse signifikante Unterschiede, die einem einfach auffielen, wenn man eine Weile Zeit mit ihnen verbrachte.
Er hatte schon recht. Alex tickte wirklich anders als ich. Eigentlich tickte er anders, als die meisten Menschen. Dass Sawyer peinlich berührt wirkte, als ich ihn nach seinem ersten Mal fragte, konnte ich durchaus nachvollziehen. Mir würde es sicher ähnlich gingen. Tami war damals eigentlich ganz entspannt gewesen, als Minnie und ich sie ausgefragt hatten, aber vielleicht auch nur, weil wir uns so nah standen, dass uns eigentlich voreinander nichts peinlich war. Ich schmunzelte doch ganz leicht, als er sagte, es wäre scheiße gewesen. "Das höre ich irgendwie oft.", murmelte ich. Dass das erste Mal scheiße sein sollte, hatte ich schon so ofrt gehört, dass es mir zeitweise richtig Angst gemacht hatte. Von Mädchen hörte man immer, dass es weh tat und das machte das Ganze auch nicht schöner.
Ich hob leicht die Schultern. Sawyer hatte ja schon recht. Es war mir irgendwie wichtig. Aber vielleicht musste ich mal etwas Unverhofftes machen? Am Ende würde ich es aber sicher auch nicht durchziehen, weil ich wieder zu viel Angst hatte. Ich hatte zwar schon mal jemanden geküsst, aber jedes Mal, dass da was Ernsteres laufen sollte, egal ob er nur seine Hand unter mein Oberteil schob oder mir sagte, er wäre interessiert an mir, was vielleicht gut ein Mal vorgekommen war, zog ich mich zurück. Weil ich jedes Mal dachte, dass das jetzt nicht wirklich das Wahre ist. Minnie hatte ein ähnliches Problem, aber aus anderen Gründen. Und Tami war die einzige von uns, die noch am Gelassensten dabei war und ein Bisschen beneidete ich sie schon dafür.
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Re: Pearls WG-Zimmer
von Pearl am 11.03.2020 21:56Ich schmunzelte leicht. "Von Flore kann man sich ja auch eigentlich nichts Schlechtes abschauen.", erwiderte ich dann. Bei Alex schon eher, aber eigentlich hatten unsere Eltern bei uns allen darauf aufgepasst, dass wir gute Manieren an den Tag legten. "Ich hab das Gefühl, immer wenn ich sie gesehen habe, hat sie Hausaufgaben gemacht." Ich schüttelte leicht den Kopf. Das Mädchen brauchte dringend richtige Freunde. Und das sagte ich als jemand, die mit ihrem Bruder frühstückte, weil ihre einzigen zwei Freunde nicht studierten und demnach auch nicht da waren.
Ich hob meine Augenbrauen und schüttelte dann schmunzelnd den Kopf. "Ich hab ungefähr so gute Chancen jemanden zu finden, wie Flore. Und sie kann sich wenigstens irgendeinen super intelligenten Nerd anlachen, der uns bei Familienessen immer dumm dar stehen lässt." Ich verdrehte die Augen. Genau so stellte ich mir das ehrlicherweise vor. "Alex hat ein verkorkstes Bild von der Liebe, aber es gibt echt einen Haufen Mädchen, die an ihm interessiert sind. Ich war lange genug in Hogwarts, um das mitzubekommen." Ich hob leicht die Schultern. "Und ich weiß zufällig aus erster Hand, dass es auch Mädchen gab und mit Sicherheit auch noch gibt, die dich toll finden. Ich bin immerhin mit einer befreundet.", sagte ich, um meinen Punkt zu untermalen. "Und dann schau mich an. Von wie vielen Kerlen hast du schon gehört, dass sie mich attraktiv finden oder irgendeine Form von Interesse an mir haben?" Ich hob meine Augenbrauen. Ich würde sicher nicht als erstes heiraten oder als erstes eine glückliche Ehe führen. Ich hatte das Gefühl, ich würde absolut gar keine Ehe führen, wenn das so weiter ging. Als würde mein Prince Charming um die Ecke warten. Ich war mir sicher, dass meine Erwartungen niemand erfüllen würde, also könnte ich genauso gut letztlich auch einfach irgendwen heiraten.
Sawyer zwickte mich in die Seite und ich zuckte ungewollt zusammen, reagierte aber nicht schnell genug und dann hielt er den Notizblock auch schon in den Händen. Meine Wangen glühten vor Scham, aber dennoch hob ich meine Augenbrauen. "Wieso? Hab ich mir mit 19 Jahren nicht schon genug Zeit gelassen?", fragte ich ihn dann. "Ich meine... Alex hatte schon Sex. Und der ist zwei Jahre jünger, als ich." Er ging ja sehr offen damit um, das war also absolut kein Geheimnis. "Du doch genauso. Mit wieviel Jahren hattest du dein erstes Mal?", fragte ich ihn geradeheraus, weil ich mich nicht entsinnen konnte darüber mit ihm gesprochen zu haben. "Ist das denn so wichtig, wann und mit wem ich es habe?" Ich hielt immer so sehr an dem romantischen Bild fest und am Liebsten hätte ich auch genau das, auch beim Sex, aber ich fühlte mich einfach nur noch unerfahren und ich wollte das gerne mal gemacht haben, bevor es am Ende zu spät war und ich es nicht mehr konnte.
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Re: Pearls WG-Zimmer
von Pearl am 11.03.2020 11:28Ich genoss die Zeit mit Sawyer immer richtig. Noch viel mehr, je mehr Zeit ich hier in der Uni verbrachte. Tami und Minnie waren nicht mehr da, die gingen beide ganz andere Wege und das Treiben in Hogwarts war auch ganz anders gewesen. Da kannte man seine Mitschüler, man teilte sich mit anderen das Zimmer und hier war ich einfach die meiste Zeit allein. "Du hättest mich nicht 3 Jahre lang dort allein mit Alex und Florence lassen sollen.", erwiderte ich schmunzelnd. Wobei Flore mir sicher nie schlechte Manieren angeeignet hätte. Dazu war sie selbst viel zu anständig.
Ich schob schmollend die Unterlippe nach vorn. "Aber das ist eines meiner größeren Ziele in meinem Leben. Warum sollte ich es dann nicht auf meine To-Do-Liste schreiben?", fragte ich ihn, auch wenn er ja irgendwo recht hatte. Ich war erst 19 und heiraten könnte ich auch in ein paar Jahren noch. Naja außer der Krieg, den alle voraussahen, brach wirklich aus und ich starb dabei. Der Gedanke versetzte mich irgendwie in Stress. Ich wollte nicht als Jungfrau sterben und auch nicht unverheiratet. Wenn man 19 war, kam einem der Rest des Lebens noch so lange vor, aber vielleicht endete mein Leben bald und ich hätte nichts davon erreicht. Vielleicht sollte ich anfangen weniger wählerisch zu sein, was Männer betraf. Ohne darüber nachzudenken zeichnete ich ein neues Kästchen, hielt dann aber inne. Ich hob meinen Blick, um Sawyer anzusehen, senkte ihn wieder auf den Notizblock und richtete ihn schließlich erneut auf meinen Bruder. Dann hielt ich meine Hand deckend davor und schrieb das Wort 'sex' neben das Kästchen. Meine Hand legte ich dann wie beiläufig darauf, sodass Sawyer diesen Punkt nicht sah. Aber ich wollte wirklich nicht als Jungfrau sterben. Ich wollte wenigstens ein Mal diese Nähe zu jemandem haben. Vielleicht sollte ich mir irgendeinen Kerl in der Bar aufreißen, aber allein schon bei den Gedaken daran fühlte ich mich lächerlich. Irgendwie sollte das ja auch etwas Schönes werden, oder nicht?
Ich lachte leise. "Nicht einmal die größte Notlage würde mich in so ein Kostüm kriegen.", sagte ich Kopfschüttelnd, grinste jedoch. Ich fand es schon irgendwie mutig, dass er sich das traute. Wobei andere ihn vermutlich eher belächelten oder sich über ihn lustig machten. Ich hatte immer nur Mitleid mit den Leuten, die solche Kostüme trugen.
Ich tippte mir mit dem Bleistift gegen die Unterlippe, während ich über Sawyers Worte nachdachte. Karaoke und Eisbaden waren beides nicht wirklich Dinge, die ich tun wollte. Ich konnte überhaupt nicht singen und ich war mir sicher, dass ich mir beim Eisbaden eine Erkältung zuziehen würde. Dennoch malte ich jetzt ein neues Kästchen auf und schrieb 'ein Tattoo stechen' auf. Das war doch etwas Verrücktes, oder nicht? Zumindest für mich!
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Re: Pearls WG-Zimmer
von Pearl am 11.03.2020 00:33Ich griff fast automatisch wieder nach der Tüte, als Sawyer sie von mir schob. Nachher würde ich wirklich nichts mehr abbekommen und das wollte ich nicht riskieren. "Ich denke, wenn ich gesättigt bin, ändert sich das schon von ganz allein.", erwiderte ich schmunzelnd und griff nun auch in die Tüte, um mir ebenfalls etwas da raus zu holen. Bevor Sawyer wirklich noch alles für sich beanspruchte.
Ich knuffte Sawyer für sein Kommentar ordentlich in die Seite. "Ich hab mir all meine Manieren von dir abgeschaut.", erwiderte ich ebenfalls neckend. Schlürfen tat ich zwar eigentlich nicht, aber jetzt hob ich meinen Kaffeebecher an meine Lippen und tat genau das und zwar sehr geräuschvoll. Es half sogar dabei den Kaffee direkt zu kühlen, ohne vorher pusten zu müssen, was sich durch die Behälter sowieso immer als nahezu unmöglich heraus stellte.
Die Idee mit der Liste fand ich eigentlich nicht schlecht. Sawyer reichte mir ein Notizbuch und ich ließ mit meinem Zauberstab einen Bleistift her schweben. "Was schreibt man denn auf so eine Liste?", fragte ich ihn stirnrunzelnd und beschloss erst einmal 'To-Do-Liste' als Überschrift oben auf das Blatt Papier zu setzen. Darunter machte ich ein Kästchen, das ich später irgendwann mal hoffentlich abhaken würde und schrieb daneben sauber 'Heiraten'. Vielleicht sollte ich mit Babysteps anfangen, aber wie sagte man so schön? Go big or go home. Ich erwiderte Sawyers Schmunzeln. "Ist der Job so gut bezahlt, dass du dir das freiwillig antust?", fragte ich ihn, nun doch grinsend. Ich hatte ihn in dem Outfit noch nie gesehen, aber ich war mir sicher, dass ich es ganz sicher nicht anziehen wollte. Ich fühlte mich auch ohne ein Hotdogkostüm schon genug wie ein Loser. Das Gefühl musste ich nicht noch intensivieren. "Ich hätte echt gern dieses Leben voller Spaß, das man sich immer vorstellt.", murmelte ich und setzte unter den Punkt 'Heiraten' jetzt 'auf eine Party gehen'.
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Re: Pearls WG-Zimmer
von Pearl am 10.03.2020 20:00Ich grinste ihn nur an. Na immerhin besaß er ein Gewissen. Aber das war mir auch schon immer klar gewesen. Sawyer war nie einer der Menschen gewesen, die andere schlecht behandelten oder gemeine Dinge taten. Zumindest nicht wirklich bös gemeinte. Gemein war wohl jeder mal, wenn man mit drei weiteren Geschwistern aufwuchs. Das gehörte vermutlich einfach dazu. "Sie schweigen glücklicherweise gerade, weil alle das Essen gesehen haben.", merkte ich an. Mal ganz abgesehen davon, dass ich noch ziemlich müde war und gerade mein Gehirn noch gar nicht richtig eingeschaltet hatte. Genau deswegen nahm ich mir jetzt auch einen der Kaffebecher und trank einen Schluck daraus.
Ich hob meine Augenbrauen und blickte Sawyer unschlüssig an. Ich war mir ziemlich sicher, dass er das nicht ernst meinen konnte. "Du würdest mich, wie einen Klotz am Bein, überall hinschleppen?", fragte ich ihn, nur um nochmal sicher zu gehen, dass ich das gerade richtig verstanden hatte. "Ich würde dir schneller auf die Nerven gehen, als du glaubst.", prophezeite ich. Zumindest hatte ich das Gefühl. Ich wusste auch nicht richtig was er die ganze Zeit machte, aber auf Partys ging er deutlich häufiger, als ich und ich war mir sicher, dass niemand seiner Freunde auf Dauer gern Sawyers kleine Schwester dabei haben wollte.
"Du meinst das echt ernst.", murmelte ich und schielte halb zu ihm hoch. Was sich aus der Position mit meinem Kopf an seiner Schulter echt nicht gut machte. "Ein Leseclub klingt eigentlich ziemlich cool. Dann kann ich mich endlich mit jemandem über die Bücher austauschen, die ich lese.", merkte ich an. "Und sofern sich deine Mitbewohnerin nicht mit mir langweilit..." Ich rümpfte leicht die Nase. "Entschuldige, ich bemittleide mich gerade gerne selbst. Vielleicht sollte ich wenigstens in den Semesterferien mal ein paar aufregendere Dinge machen.", überlegte ich laut. Ich hatte nur auch leider keine Ahnung, was ich genau machen könnte.
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Re: Pearls WG-Zimmer
von Pearl am 09.03.2020 12:15Ich verdrehte leicht die Augen, schmunzelte jedoch. "Was? Hörst du etwa keine Stimmen?", erwiederte ich, als wäre es das normalste auf der Welt Stimmen zu hören. "Du Glücklicher! Ich weiß oft gar nicht, auf welche der Stimmen ich hören soll, wenn sie alle gleichzeitig reden!" Ich hörte zwar keine Stimmen, aber meine Gedanken überschlugen sich dennoch oft genug und letztlich war das irgendwie dasselbe.
Ich freute mich ehrlich, dass Sawyer vorbei gekommen war. Wir sahen uns viel zu selten, dafür dass wir so nah beieinander lebten. Aber die letzten Jahre war das ja auch nicht der Fall gewesen. Da war Sawyer schon am Studieren und ich war noch in Hogwarts. Schätze wir waren das einfach nicht mehr gewohnt. Ich nickte rasch. "Auf jeden Fall!", stimmte ich ihm zu. "Ich hatte nur ehrlich gesagt bisher immer Sorge, ich würde dich stören.", gestand ich. "Ich hab echt keinen Überblick darüber, wie oft du so mit Freunden feiern gehst, oder was auch immer normale Studenten eben so tun." Ich runzelte die Stirn. "Ich falle da jedenfalls völlig aus dem Radar. Ich war noch auf keiner einzigen Studentenparty. Alkohol habe ich auch noch nicht angerührt." Allein Trinken machte sowieso keinen Spaß. Ab und an traf ich mich mit Minnie und Tami, wobei Minnie jetzt in Hogwarts war und Tami oft Bandproben hatte und letztlich waren das meine zwei einzigen Freunde, zu denen ich auch nach Hogwarts noch Kontakt hatte. Dass Sawyer mich auf einen Knick in meinem Gesicht ansprach, machte das ganze Bild auch nicht schöner. "Ich bin beim Lesen eingeschlafen." Ich rümpfte die Nase. "Ich hab die ganze Nacht allein in meinem Zimmer verbracht und gelesen, bis es hell wurde. Ich hab meine Mitbewohner nacheinander von diversen Partys Nachhause kommen hören." Ich lehnte meinen Kopf gegen Sawyers Schulter und seufzte tief. "Ich bin so ein Loser.", stellte ich fest. Ich hatte wirklich absolut kein soziales Leben. Es war grässlich. Ich hatte mir das Studentendasein immer sehr aufregend vorgestellt. In meinen Büchern waren es immer die Mauerblümchen, die zu einer Party geschleppt wurden und dort die wahre Liebe fanden. Mich wollte nicht einmal jemand zu einer Party mitschleppen.
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