Flur
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Flur
von Sawyer am 14.11.2019 13:12Re: Flur
von Sawyer am 14.11.2019 13:23Re: Flur
von Hannah am 14.11.2019 14:37Es war mitten in der Nacht und ich war auch nur noch wach, weil ich mir in letzter Zeit vor dem Schlafengehen immer den Kopf zerbrach. Vor allem, wenn die nächste Vorlesung bei Ray näher rückte und ich wieder alles zu hinterfragen begann, was passiert war und warum es zu diesem Ende gekommen ist. Irgendwann kam ich in einen sehr leichten Schlaf. Vielleicht war es auch nur ein Halbschlaf. Aber aus diesem wurde ich je gerissen, als ich ein Hämmern an der Tür hörte. Ich achtete erst gar nicht darauf, weil ich niemanden her bestellt hatte, aber das Hämmern hörte auch nach einigen Minuten immer noch nicht auf. Ich seufzte laut und stand dann aus dem gemütlichen Bett auf. Ich trug nur ein Shirt zum Schlafen, weswegen ich mir einen Morgenmantel schnappte und ihn überzog, bevor ich Barfuß zur Tür lief und diese öffnete.
Vor mir stand ein Junge, den ich schon ab und an mal in dem Wohnheim gesehen hatte. Er hatte einen Schlüssel in der Hand und er schien heute schon ein wenig tief ins Glas gesehen zu haben, dem Geruch nach Alkohol zu urteilen, den er versprühte. Ich blickte ihn mit hochgezogenen Brauen an.
"Kann ich dir helfen?" Ich wusste nicht so ganz, ob er vielleicht etwas brauchte und deswegen geklopft hatte. Dann fragte ich mich, was er um diese Uhrzeit brauchen könnte. Etwas zu Essen vielleicht, um nüchterner zu werden? Noch mehr Alkohol? Vielleicht war das Klopapier alle? Oder er hatte etwas verloren? Hatte er ein Haustier, das versehentlich durch unser Fenster geklettert war? Falls ja, dann hoffte ich, dass es zumindest keine Ratte war. Ich wusste zwar, dass die Ratten, die wir Zauberer uns holten, harmlose Tiere waren, aber wenn eine meiner Mitbewohnerin durch eine Ratte geweckt werden würde oder morgen früh aufstand und eine Ratte in der Wohnung vorfand, wäre das Geschreie und Gejammere riesig und darauf konnte ich wirklich gut verzichten.
I SEE THE WHOLE WORLD IN YOUR EYES. IT'S LIKE I'VE KNOWN YOU ALL MY LIFE. WE JUST FEEL SO RIGHT. SO I POUR MY HEART INTO YOUR HANDS, IT'S LIKE YOU REALLY UNDERSTAND. YOU LOVE THE WAY I AM. AND I HOLD MY FAVORITE THING, I HOLD THE HAPPINESS YOU BRING. BUT IT FEELS LIKE I'VE OPENED MY EYES AGAIN AND THE COLORS ARE GOLDEN AND BRIGHT AGAIN. AND THE SUN PAINTS THE SKIES AND THE WIND SINGS OUR SONG. IT'S A BETTER PLACE SINCE YOU CAME ALONG.
Re: Flur
von Sawyer am 14.11.2019 15:20Re: Flur
von Hannah am 14.11.2019 19:04Der junge Mann vor mir schien mindestens genauso verwirrt zu sein, mich zu sehen, wie ich es war, ihn zu sehen. Bei seinen nächsten Worten, musste ich unwillkürlich schmunzeln. Er hatte offensichtlich mehr als nur ein paar Gläschen intus. Als er mir dann ein Kompliment zu meinem Morgenmantel machte, musste ich grinsen. Bei seiner Frage jedoch, schüttelte ich bedauernd den Kopf. Ich wollte jetzt auch nicht im Morgenmantel durch den Wohnblock rennen und den Schlüssel an jeder Tür ausprobieren.
"Ist schon okay, ich hatte sowieso noch nicht sehr tief geschlafen.", meinte ich und winkte ab. Ich tat das ständig. Ich hätte jedes Recht wütend oder schlecht gelaunt zu sein und winkte immer viel zu schnell ab, als wäre das alles gar nicht schlimm für mich. Gut, aus dem Schlaf gerissen zu werden war nun wirklich kein Untergang für mich.
Die nächste schlechte Eigenschaft, die sich meldete, war mein Helfersyndrom. Als er offenbar Schwierigkeiten beim Stehen hatte und sich am Türrahmen abstützte, fing ich an unschlüssig auf meiner Unterlippe herum zu beißen. Eine kleine Stimme in meinem Hinterkopf erinnerte mich daran, dass ich ihm überhaupt nichts schuldig war und dass ich schon wieder jemanden über meine Bedürfnisse stellte und das alles nur, um etwas Dank zu ernten. Aber diese Stimme war so klein, dass ich sie gar nicht richtig hörte.
"Möchtest du einen Schluck Wasser? Vielleicht etwas zu Essen? Du siehst nicht so aus, als würdest du dich noch lange auf den Beinen halten.", meinte ich und öffnete dann die Tür einen Spalt breiter, damit er eintreten konnte, wenn er wollte. "Wenn du rein kommst, musst du allerdings leise sein, ich hab hier zwei Mitbewohner, die ihren Schönheitsschlaf wirklich nötig haben.", meinte ich noch. Ich wollte keinen Ärger und wenn er sie wecken würde, konnte ich schon eine 'Keine Männer mehr in der WG'-Regel vor mir sehen.
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Re: Flur
von Sawyer am 14.11.2019 20:08Re: Flur
von Hannah am 14.11.2019 20:34Ich grinste, als er etwas von schicksalhafter Begegnung sagte. "Ist das so.", meinte ich und lachte leise. "Dann hoffe ich einfach mal, dass du recht hast." Denn ich hätte tatsächlich nichts dagegen, wenn sich in meinem Leben mal etwas ändern würde. Nicht nur die Sache mir Ray, das war zumindest mal etwas anderes, zwischen all dem langweiligen vor mich hin dümplen, das ich sonst tat. Das ätzende Studium, das ätzende Liebesleben, die eine einzige Freundin, die ich hatte, die nun wieder einen Freund hatte und auch noch ganz andere Probleme, als dass sich ihr Leben in nächster Zeit normalisieren würde. Ich hätte gern eine Veränderung.
Er stolperte nur mehr schlecht als recht in die Wohnung, oder lief fast gegen mich und stieß sich dann am Türrahmen, nachdem er versprochen hatte leise zu sein, was mich wieder leicht zum Lachen brachte. Ich schüttelte amüsiert den Kopf, schloss dann die Tür und folgte ihm in die Küche. "Setz dich am besten erst einmal hin, bevor du mir noch was von der Küchenzeile runter holst.", meinte ich schmunzelnd und lief dann zu einem Schrank, um ein Glas heraus zu holen, welches ich mit Leitungswasser füllte. Dann griff ich in unserem Brotkorb nach einem Brötchen, das vermutlich ziemlich trocken und auch schon etwas angehärtet war. Ich hoffte einfach, dass er zu betrunken war, als dass ihm das auffallen oder ihn das stören würde. Ich stellte schließlich beides vor ihm ab und ließ mich dann ihm gegenüber nieder. "Nett deine Bekanntschaft zu machen, Sawyer.", meinte ich und lächelte leicht. "Ich bin Hannah. Vorwärts, wie rückwärts." Ich wusste selbst nicht, warum ich diesen dämlichen Witz brachte. Ich war offensichtlich sehr übermüdet. Ein Blick auf unsere Küchenuhr verriet mir auch, dass es schon weit nach Mitternacht war.
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Re: Flur
von Sawyer am 15.11.2019 11:04Re: Flur
von Hannah am 16.11.2019 00:03Ich musste erneut lachen und schüttelte ein wenig den Kopf über seine Aussagen. "Mir gefällt dein betunkenes Philosophieren.", meinte ich schließlich und das tat es auch tatsächlich. Meine Gedanken waren um so viel gekreist und jetzt, wo Sawyer vor meiner Tür stand, wenn auch sehr betrunken und sehr durch den Wind, konnte ich mich zumindest einmal auf etwas anderes konzentrieren, als auf die ganzen Fragen, die mich nicht richtig schlafen ließen.
"Ich hätte dir ja gern Kuchen und Kakao angeboten, aber ich habe leider beides nicht da und das hier war die beste Alternative." Ich schmunzelte ein wenig. Ich hätte jetzt gern einen Kuchen da gehabt. Oder Milch für einen Kakao. Oder Kakaopulver für einen Kakao. Ich musste mir dringend eine Einkaufsliste fertig machen und morgen mal etwas meine VOrratskammer auffüllen, denn das Brötchen war das letzte Bisschen, was ich noch da hatte.
"Eigentlich nicht, aber vielleicht sollte ich das zu einem Ding machen, wenn es dazu führt, dass die Menschen mich in Erinnerung behalten.", sagte ich nachdenklich, meinte das allerdings nicht ernst. Ich könnte mich auch anders in die Erinnerungen von Menschen einbrennen, wenn ich das wollte, statt mit einem Werbeslogan für meinen Namen.
"Warum riechst du eigentlich, wie eine Coctailbar? Kommst du von einer Party? Ich glaube ich bin seit Ewigkeiten nicht mehr auf einer Party gewesen." Das war eigentlich traurig. Ich hatte mir erhofft, dass ich, sobald ich das Studium beginnen würde, mein Studentenleben in vollen Zügen auskosten könnte und stattdessen saß ich jeden Tag nur da und lernte wie verrückt und wofür? Für eine Reise, die mich nur halb so sehr interessierte, wie sie sollte und damit meine Mutter keinen Grund hatte sich zu beschweren. Das letzte Mal, dass ich auf irgendwelchen Partys war, war vermutlich zu Hogwartszeiten. Ich bin wohl ein ziemlicher Langweiler geworden. Jemand ohne große Ereignisse im Leben, ohne Feiern, ohne Dates. Ich konnte nicht einmal einen Kerl drei Tage lang bei mir behalten. Und da kam ich schon wieder mit meinen Gedanken bei Ray an. Ich versank wirklich zu schnell in Selbstmitleid.
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